Für die Beschreibung der aktuellen Krisen werden viele Begriffe verwendet. Egal ob man von der Finanz- oder Eurokrise spricht, die Ausgangslage ist und bleibt die völlige Überschuldung von Staaten nicht nur in Europa, sondern weltweit. Deshalb trifft die Bezeichnung Schuldenkrise die vorhandenen Probleme am besten. Entscheidender als die gewählten Begrifflichkeiten sind allerdings die Konsequenzen und die Folgen für die Wirtschaft, für den Staat und für jeden einzelnen Bürger.
Leider zeigt die Politik weder die Lösungsmöglichkeiten aus dem Dilemma zu kommen auf, noch werden den Menschen ehrliche Antworten gegeben, zu welchen Konsequenzen einzelne Lösungswege führen.
Im Grunde gibt es für Staaten nur drei Möglichkeiten sich Ihrer Schulden zu entledigen:
Erstens:
Konsolidierung durch rigide Sparpolitik. Dieser Weg wird z. B. von den USA und den meisten europäischen Staaten abgelehnt. Im Übrigen sprechen die Fakten der Vergangenheit bezüglich der Sparbekenntnisse eine mehr als deutliche Sprache. So sind die Staatsschulden der USA in den letzten 10 Jahren regelrecht explodiert, nämlich von 6.721 Mrd. $ in 2003 auf geschätzt 18.097 Mrd. $ (geschätzt) in 2013. Außerdem brechen einem Staat durch zu extreme „Sparmaßnahmen“ i. d. R. auch die Einnahmen weg, so dass – abgesehen vom Willen und der Disziplin – die sogenannte Austeritätspolitik die Schuldensituation in den wenigsten Fällen verbessert.
Im Gegenteil die Situation kann sich z. B. durch steigende Zinsen sogar noch verschlechtern. Wie man auch am Beispiel Japans sieht, wo ein zu frühes Gegenlenken gegen die Staatsverschuldung zu einem „verlorenen Jahrzehnt“ in der wirtschaftlichen Entwicklung geführt hat, ohne den Schuldenstand des Staatshaushaltes zu tilgen. Das Wachstum der Schulden hat sich per Saldo im Zeitverlauf – nicht nur in Europa – stets beschleunigt, was zu der Aussage berechtigt, dass Schuldenabbau und Schuldenkonsolidierung speziell für Politiker Fremdwörter sind.
Fazit: Wenn man Politikern die Finanzen überlässt, ist das ungefähr so, als wenn man einen Hund den Wurstvorrat bewachen lässt!
Der Zweite Weg wäre ein Schuldenschnitt. Für Griechenland war es möglich einen teilweisen Schuldenerlass auszuhandeln, aber nur deshalb, weil die Folgen für die Kreditgeber (z. B. Banken) zum Teil abgefedert wurden. Als globale Lösung für große Staaten Europas oder etwa der USA kommt der klassische Schuldenschnitt nicht in Frage, weil ansonsten das weltweite Finanzsystem nicht mehr zu stabilisieren wäre. Die unabdingbare Folge wäre das Kollabieren des Systems.
Bleibt als Dritter und plausibelster Weg die sogenannte Finanzrepression. Dies ist unsere favorisierte Version, in der wir uns bereits befinden! Von Staaten wird in diesem Fall eine gewisse, erhöhte Inflationsrate toleriert, gleichzeitig aber versucht das Zinsniveau für künftige Staatsanleihen auf niedrigem Niveau zu halten. Der Effekt sind höhere Steuereinnahmen aus steigenden Preisen und Gehältern, ohne unpopuläre Steuererhöhungen durchführen zu müssen.
Wenn dann gleichzeitig regulatorische Auflagen für Kapitalsammelstellen wie Pensionskassen, Lebensversicherer bezüglich der zu nutzenden Anlageklassen zur Absicherung der Geschäftstätigkeit sicherstellen, dass Staatsanleihen zu niedrigen Zinssätzen abgenommen werden, entschuldet sich der Staat zu relativ geringen Kosten. Die Weichen sind gestellt, die entsprechenden Verpflichtungen in den Basel- und Solvency-Regulatorien enthalten. Die Zahler in dem System der Finanzrepression ist der private Sektor – vor allem Anleger, die aus Angst keine Entscheidung treffen und in Anlageformen mit negativer Realrendite verbleiben!
Das System der Finanzrepression funktioniert und zwar solange wie sich die Zinsen tatsächlich auf niederem Niveau halten lassen. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen die Wirksamkeit bei der genannten Konstellation. Allerdings wird auch klar, dass Anleger bei Anlagen in Sicht- Spareinlagen und Staatsanleihen letztlich die „ Zeche“ bezahlen werden. Die bei diesen Anlagealternativen vermutete Sicherheit ist trügerisch, denn de facto wird privates Kapital nicht erhalten, sondern vernichtet!
Fazit:
Der einzig mögliche Weg aus der Krise ist vermutlich nur den Weg der Finanzrepression zu gehen. Allerdings birgt selbst diese Möglichkeit noch jede Menge Risiken wie z. B. stark steigende Zinsen, etc. Sehen Sie deshalb zu, dass Sie Ihre „ Schäfchen“ ins Trockene bringen. Sie müssen jetzt aktiv werden und handeln. Tauschen Sie Papiergeld (Zins- und Geldmarktanlagen, Anleihen, Lebensversicherungen) um in Sachwerte. Denken Sie mit gewissen Anteilen an den Erwerb von physischen Edelmetallen wie Gold oder Silber. Diversifizieren Sie klug und achten Sie – auch aus Liquiditätsgründen – auf Ihre persönliche Exitstrategie.